Mittwoch, 23. November 2016

Bubbles

Wen ich mir nur theoretische Gedanken mache, mir überlege, ob es okay ist, wegzuschauen, sage ich nein. Doch ich mache von Tag zu Tag genau das, auch wenn ich mir immer wieder Mühe gebe, nicht so zu sein. Meine Blase zu platzen. Umgeben von Luxus ist es nicht einfach, aus dieser ersten Welt Einbildung auszubrechen.
Scheiss Menschheit. Scheiss Imperfektion. Und ich gehöre dazu.
Warum bin ich nicht imstande, diese Blase zu zerplatzen? - Kalea


Kaela schreibt in ihrem Blog darüber, dass wir Menschen zwar eine Bildung geniessen dürfen, jedoch in Einbildung leben. Und das geniessen. Wir alle haben unsere eigene kleine Blase, in der wir es uns gemütlich gemacht haben und alles, was uns unangenehm erscheint, lassen wir an der Blase abprallen. Manche sind unfreiwillig in dieser Blase, andere haben einfach nicht den Mut oder die Kraft, die Blase zu zerplatzen. 
Ich denke, ich gehöre zu der zweiten Sorte. Mir ist bewusst, dass ich auch abgeschottet und in Einbildung lebe, doch ich habe noch keinen Weg gefunden, die Blase zu zerstören, so dass es überhaupt für irgendjemand sinnvoll ist. Wenn ich jetzt die Augen aufmache, mir die alle Bilder von verhungernden Kindern oder von Kriegsstädten anschaue, mir das Leid auf der Welt voll und ganz vor Augen führen werde, wird das niemandem helfen. Mir wird zwar bewusst werden, wie gut es mir doch eigentlich geht, aber ich kann weder helfen, noch jemals das schlechte Gewissen, welches mich plagen wird, abschütteln. 
Zu dem hin haben wir diese Blase ja nicht unbedingt alleine aufgebaut. 
Unsere Eltern haben sie gestartet, in dem sie uns in Kindheitstagen vor jeglichem Leid beschützt haben. Manche mehr, andere weniger. Einige Kinder wurden bis ins erwachsene Alter von den Eltern behütet und kamen erst durch ein Schicksalsschlag in die Realität zurück. 
Doch die Blase platzt nicht, nur weil unsere Eltern uns die schlechten Dinge vorenthalten. Es geht weiter mit dem Blase aufbauen. 
Ein gutes Beispiel hier sind die sozialen Medien. Sie wissen genau, was wir mögen, was wir nicht mögen, legen einen Filter über unsere ganzen Suchaktivitäten und zeigen uns nur das, was in unsere Blase passt, so das wir uns weiterhin wohl fühlen. 
So funktioniert nun mal unser System heute. Wir leben, aber wir leben beschränkt. Und für uns passt das. Andere hassen uns dafür, manchmal hassen wir uns selbst dafür. Und doch sind wir nicht im Stande oder auch überhaupt bereit dazu etwas zu ändern. Und ich denke so schnell wird sich das auch nicht ändern. 
Jedoch finde ich, es ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung, dass uns bewusst wird, dass diese Blase existiert und vielleicht können wir sie eines Tages verlassen.

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